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Der größte Handwerker

Als Vater sollte man ja in jeder Hinsicht Vorbild sein – auch bei praktischen Dingen. Handwerklich zum Beispiel. Oder beim Autoreparieren. Danke an die Geschlechterklischees! Aber muss das sein? Was tun, wenn man dazu keine Lust hat?

Vorvergangene Woche war ich in der Autowerkstatt. Das ist zugegebenermaßen kein Knallereinstiegssatz, aber in diesem Fall hatte dieser an sich lapidare Vorgang den gewichtigen Nebeneffekt, dass mein zweieinhalbjähriger Sohn Elias seitdem aus dem Autoreparaturfieber gar nicht mehr herauskommt. Er bockt nun öfter sein rotes Bobbycar auf seiner kleinen Werkbank auf, nestelt mit seinen Spielzeugzangen und -schraubenziehern an den Rädern herum, setzt andeutungsweise neue Scheibenwischerblätter ein und baut seine Holzklötze als neue Bremsklötze ein, also, er schiebt sie irgendwie zwischen Plastikkarosserie und Radaufhängung. Er hatte während meines Werkstattgesprächs aufgeschnappt: Bremsbeläge abgefahren. Aus seinem Kindermund höre ich seitdem zigfach am Tag: Bremsen kaputt.

Aber natürlich waren nicht nur die Bremsbeläge am Ende, und jetzt stoßen wir zum Kern des Problems: Die Bremsscheiben waren ebenfalls hinüber, weil ich zu lange gewartet hatte mit dem Werkstattgang. Technik interessiert mich eben meist nur auf Aufforderung, selbst bei Autos, die mich an sich schon ansprechen, aber eben meist nur ihr Design. Als guter Daddy im Baumarktland Deutschland ist man mit diesem freimütigen Bekenntnis natürlich schon so gut wie ausgemustert. Nun ist es ja nicht so, dass ich beim Schraubeneindrehen oder dem Nagel-in-die-Wand-Schlagen gleich die Handwerker bestelle. Aber sobald ein Dübel gebohrt werden muss, bin ich schon nah dran. 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel bei der F.A.Z.

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