Die Trotzphase ist eine Prüfung für Kinder und Eltern. Dabei hilft nur eins: Ruhe bewahren. Gar nicht so leicht!
Der Anlass nichtig, die Wirkung groß: Als Elias die mit Milch und Haferflocken gefüllte Frühstücksschale vor sich sah, war Schluss mit lustig. Erst schaute er entgeistert, dann brach sich die kindliche Empörung vollends Bahn. Nein, so nicht, die Milch hatte er doch selbst einfüllen wollen! Was von mir also als harmlose väterliche Dienstleistung gedacht war, hatte er als Affront verstanden. Weil er doch selbst einfüllen wollte. Mit allen Konsequenzen: Weinen, Schreien, rückwärts fallen lassen. Der Anfall dauerte danach fast eine Viertelstunde. Ein eher unakademisches Viertel.
Für Eltern mit einem Kind im Alter von zwei oder drei Jahren hat dieses Schreckensszenario einen Namen: Trotzphase. Kennt man, macht jeder durch, lässt sich nur schwer abstellen – raubt aber den letzten Nerv. Die Trotzphase beginnt – je nachdem – im Alter von anderthalb Jahren und kann dauern, die absolute Hochphase aber liegt um die Jahre zwei und drei. Die Hochphase zieht allerdings ziemlich runter, zumindest die Eltern, die ihr zuvor zuckersüßes Kind von einer anderen Seite kennenlernen, wenn sich der Junge im Supermarkt vorm Süßigkeitenregal auf den Boden wirft oder die Tochter im Restaurant einen Schreianfall bekommt.