Ja, das Land ist in den neunziger Jahren enorm zurückgefallen und erholt sich erst seit Anfang 2000 wieder. Zuerst langsam, jetzt aber kommt es immer schneller voran.
Aber auch in der schweren Zeit von 1995-97 gab es Hunger nur in den nordöstlichen Provinzen. Im Westen, incl. Pyongyang, war die Lage zwar angespannt, es ging aber noch.
Wenn Sie über Land fahren, erhalten Sie möglicherweise eine falschen Eindruck von dessen Industrialisierungsgrad. Denn insbesonders der Maschinenbau wurde in die Berge gebaut, um ihn gegen Luftangriffe immun zu machen. Es liegt also nicht nur die Rüstungsindustrie im Berg sondern auch z.B. die großen CNC-Fabriken.
Interessant. Alleine, den Planerfüllungszahlen mag ich so recht keinen Glauben schenken. Was die Begrifflichkeit Agrarnation angeht: Da haben Sie recht, dass Nordkorea kein ausschließliches Agrarland ist. In Anbetracht der Startbedingungen und der hohen Industrialisierung ist das Land heute jedoch wieder stark zurückgefallen. Dennoch ist es kein Agrarland wie China vor Jahrzehnten, als die Wirtschaftsreformpolitik einsetzte. Die relative Autarkie Nordkoreas durch eigene Industrieproduktion stabilisiert das Regime – allerdings nicht zum Vorteil der Bevölkerung, die zum großen Teil tatsächlich wieder wie in einem Agrarstaat lebt. So schließt sich der Kreis.
Roland
Nochmals zur Bekleidung:
Deutschland importierte im Jahre 2011 für etwa 50 Mio US § Waren direkt aus Nordkorea (also nicht via Kaesong, dessen Produkte ausschließlich in südkoreanischen Handels-Statistiken auftauchen). Davon waren etwa 60 % oder 40 Mio US $ Textilien.
Zur Erklärung:
Nordkorea hat nicht nur eine eigene Seidenraupenzucht und Seidenindustrie, in geringerem Umfange wird auch importierte Baumwolle verarbeitet. Eine auf Erdöl basierende Polyesterfaser-Produktion gibt es nicht.
Um von evtl. Blockaden und der Abschnürung von Rohstoff-Importen unabhängg zu sein, produziert Nordkorea als einziges Land der Welt die Kunstfaser Vinalon. Eine Massenproduktion wird in großen Chemie-Werken durchgeführt. Vinalon wird auf Basis des chemischen Aufschlusses von Anthrazit-Kohle und Kalkstein (zwei Rohstoffe, die in Nordkorea im Überfluss vorkommen) erzeugt.
Ihre Auffassung, Nordkorea sei ein Agrarland ist sachlich falsch. NK ist eine Industrie-Nation, was gerne weiter belegt werden kann.
Roland
Sie stellen richtig fest, dass sich die Kleidung der NordkoreanerInnen sehr verändert und verbessert hat – und können sich dies nur durch einen Schmuggel aus China erklären. Wenn es so wäre, müssten die Nordkoreaner Dinge zum Austausch-Schmuggeln produziert haben, die die Chinesen interessieren.
Wie immer Sie es wenden, es kommt eine Erhöhung der Produktion in Nordkorea heraus.
Die Lösung ist aber einfacher: Die Kleidungs-Produktion in Nordkorea ist in einem bemerkenswerten Aufschwung begriffen
Übrigens: Nach und nach werden offizielle Zahlen über die Planerfüllung des 3. Quartals 2013 veröffentlicht. Gestern war die Maschinenbau-Industrie an der Reihe, aufgegliedert nach den integrierten Konzernen. Danach liegt die Planerfüllung bei 119 %. Das entspricht einer Produktions-Steigerung gegenüber dem vergleichbaren Vorjahres-Quartal um etwa 25 %.
Ja, das Land ist in den neunziger Jahren enorm zurückgefallen und erholt sich erst seit Anfang 2000 wieder. Zuerst langsam, jetzt aber kommt es immer schneller voran.
Aber auch in der schweren Zeit von 1995-97 gab es Hunger nur in den nordöstlichen Provinzen. Im Westen, incl. Pyongyang, war die Lage zwar angespannt, es ging aber noch.
Wenn Sie über Land fahren, erhalten Sie möglicherweise eine falschen Eindruck von dessen Industrialisierungsgrad. Denn insbesonders der Maschinenbau wurde in die Berge gebaut, um ihn gegen Luftangriffe immun zu machen. Es liegt also nicht nur die Rüstungsindustrie im Berg sondern auch z.B. die großen CNC-Fabriken.
Interessant. Alleine, den Planerfüllungszahlen mag ich so recht keinen Glauben schenken. Was die Begrifflichkeit Agrarnation angeht: Da haben Sie recht, dass Nordkorea kein ausschließliches Agrarland ist. In Anbetracht der Startbedingungen und der hohen Industrialisierung ist das Land heute jedoch wieder stark zurückgefallen. Dennoch ist es kein Agrarland wie China vor Jahrzehnten, als die Wirtschaftsreformpolitik einsetzte. Die relative Autarkie Nordkoreas durch eigene Industrieproduktion stabilisiert das Regime – allerdings nicht zum Vorteil der Bevölkerung, die zum großen Teil tatsächlich wieder wie in einem Agrarstaat lebt. So schließt sich der Kreis.
Nochmals zur Bekleidung:
Deutschland importierte im Jahre 2011 für etwa 50 Mio US § Waren direkt aus Nordkorea (also nicht via Kaesong, dessen Produkte ausschließlich in südkoreanischen Handels-Statistiken auftauchen). Davon waren etwa 60 % oder 40 Mio US $ Textilien.
Zur Erklärung:
Nordkorea hat nicht nur eine eigene Seidenraupenzucht und Seidenindustrie, in geringerem Umfange wird auch importierte Baumwolle verarbeitet. Eine auf Erdöl basierende Polyesterfaser-Produktion gibt es nicht.
Um von evtl. Blockaden und der Abschnürung von Rohstoff-Importen unabhängg zu sein, produziert Nordkorea als einziges Land der Welt die Kunstfaser Vinalon. Eine Massenproduktion wird in großen Chemie-Werken durchgeführt. Vinalon wird auf Basis des chemischen Aufschlusses von Anthrazit-Kohle und Kalkstein (zwei Rohstoffe, die in Nordkorea im Überfluss vorkommen) erzeugt.
Ihre Auffassung, Nordkorea sei ein Agrarland ist sachlich falsch. NK ist eine Industrie-Nation, was gerne weiter belegt werden kann.
Sie stellen richtig fest, dass sich die Kleidung der NordkoreanerInnen sehr verändert und verbessert hat – und können sich dies nur durch einen Schmuggel aus China erklären. Wenn es so wäre, müssten die Nordkoreaner Dinge zum Austausch-Schmuggeln produziert haben, die die Chinesen interessieren.
Wie immer Sie es wenden, es kommt eine Erhöhung der Produktion in Nordkorea heraus.
Die Lösung ist aber einfacher: Die Kleidungs-Produktion in Nordkorea ist in einem bemerkenswerten Aufschwung begriffen
Übrigens: Nach und nach werden offizielle Zahlen über die Planerfüllung des 3. Quartals 2013 veröffentlicht. Gestern war die Maschinenbau-Industrie an der Reihe, aufgegliedert nach den integrierten Konzernen. Danach liegt die Planerfüllung bei 119 %. Das entspricht einer Produktions-Steigerung gegenüber dem vergleichbaren Vorjahres-Quartal um etwa 25 %.