Der mächtige Choe Ryong-hae rückt an die Staatsspitze Nordkoreas. Was bezweckt Kim Jong-un mit diesem Zug?
Anfang März 2019: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un fährt mit seinem Zug in den Bahnhof Pjöngjang ein, nachdem er sich mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi getroffen hatte. So farbenfroh wie an diesem Tag ist der düstere Bahnhof selten: Eine Reihe jubelnder Nordkoreaner steht Spalier, ein Kind überreicht dem zurückgekehrten Helden, wie die Staatspropaganda nicht müde wird zu betonen, einen Blumenstrauß. Dann geht Kim weiter zur ersten Garde seines Staatsapparates, zumindest zu jenen Politkern, die in Pjöngjang geblieben waren: An der Spitze steht Kim Yong-nam, das protokollarische Staatsoberhaupt Nordkoreas – er darf Kim Jong-un als erster die Hand schütteln und gratulieren. Ein nahezu herzlicher Moment – und eine seiner letzten Amtshandlungen in den Augen der Weltöffentlichkeit. Denn Kim Yong-nam wird nun ersetzt.