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Deutschlandtrend Dezember 2010

Von Martin Benninghoff
KÖLN. Auch knapp neun Jahre nach der Einführung des Euro als alltägliches Bezahlmittel fremdeln die Deutschen mit der Gemeinschaftswährung. Nach den aktuellen Zahlen im ARD-Deutschlandtrend sind 57 Prozent der Deutschen der Meinung, die Bundesrepublik hätte besser die D-Mark behalten. Nur jeder dritte Bürger glaubt, dass ihm der Euro Vorteile bringt. Knapp zwei Drittel sehen eher Nachteile. Trotz dieser verbreiteten Euro-Skepsis sind neun von zehn Bundesbürgern der Meinung, dass es keine Alternative zu einem stabilen Euro gibt. Eine Unterstützung des in die Krise geratenen Irland hält eine Mehrheit von 71 Prozent deshalb für unausweichlich.

Die Deutschen fühlen sich sicher

Neben der Finanzkrise bestimmen derzeit vor allem Terrormeldungen die politische Agenda. Trotz der wiederholten Warnungen vor Anschlägen auf deutschem Boden fühlen sich allerdings fast neun von zehn Bürgern sicher. Die subjektive gefühlte Bedrohung hat in den letzten Wochen sogar eher abgenommen. 72 Prozent sind der Meinung, Deutschland sei gut gegen terroristische Anschläge geschützt – wozu auch die vermehrte Polizeipräsenz beiträgt. Ein anderes Thema, das derzeit die Öffentlichkeit beschäftigt, ist die Veröffentlichung von über 250 000 Berichten von US-Diplomaten auf der Enthüllungsinternetseite Wikileaks. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, diese Dokumente sollten weiterhin vertraulich bleiben.

Die Bundesregierung kann in ihrem Ansehen weder von dem Vertrauen der Bürger in die Sicherheitsbehörden noch in die vergleichsweise guten Arbeitsmarktzahlen profitieren. Nach wie vor ist nur ein Viertel der Bundesbürger mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition zufrieden. CDU / CSU (32 Prozent) und FDP (5 Prozent) halten ihre Wähleranteile stabil, Gleiches gilt für die SPD mit 27 Prozent. Die Grünen geben einen Punkt ab und erreichen 21 Prozent, die Linke legt etwas zu (zehn Prozent). Nach dem Bruch der ersten schwarz-grünen Koalition auf Landesebene, in Hamburg, verliert diese Koalitionsoption an Attraktivität. Lediglich 15 Prozent sind der Überzeugung, dass Union und Grüne zueinanderpassen – im Vergleich zu April sind das elf Punkte weniger.

In der Hitliste der beliebtesten Politiker führt nach wie vor Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vor dem Schlichter von Stuttgart 21, Heiner Geißler. Fast gleichauf mit ihm liegt der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier. Den größten Absturz erlitt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nach dem Konflikt mit seinem Pressesprecher.

Der Deutschlandtrend ist eine monatliche Umfrage im Auftrag des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der ARD-Tagesthemen.

2 Kommentare

  1. Super, endlich ein guter Beitrag, besten Dank. Muss man sich nochmal in Ruhe durchlesen. Generell finde ich den Blog gut zu lesen und leicht zu verstehen.

  2. Das Facebook Gefaellt mir Button Plugin waere eine tolle Erweiterung. Oder habe ich es nicht gefunden?

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